„Mit der Arbeitsgemeinschaft schaffen wir verlässliche Strukturen und Synergien. Eine hauptamtliche Arbeitskraft fungiert dabei als Bindeglied zwischen allen Beteiligten, unterstützt die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft und entlastet ehrenamtliche Mitar-beiter“, sagte Landrat Heinz Eininger bei der Unterzeichnung des Kooperationsver-trags für die Arbeitsgemeinschaft am Mittwoch, 22. Dezember im Landratsamt Esslingen.
Bereits 1994 wurde unter der Trägerschaft des Kreisverbandes Esslingen des Deut-schen Roten Kreuzes (DRK) zusammen mit den Kirchen der erste Notfallnachsorge-dienst in Baden-Württemberg gegründet. Inzwischen ist die Psychosoziale Notfallver-sorgung (PSNV) ein selbstverständlicher und breit akzeptierter Bestandteil der Versorgung nach Unglücksfällen sowie Katastrophen und ergänzt die medizinische und technische Hilfeleistung.
Im Bereich der Notfallversorgung für betroffene Personen sind die evangelische und katholische Kirche sowie die DRK Kreisverbände Esslingen und Nürtingen/Kirchheim tätig. Einsatzkräfte werden von den DRK-Kreisverbänden, von der Feuerwehr, der Polizei sowie dem Malteser Hilfsdienst psychologisch betreut. Um den fachlichen Austausch zwischen den verschiedenen Organisationen und Institutionen im Landkreis zu fördern, wurde im Juli 2019 der Arbeitskreis Psychosoziale Notfallversor-gung unter Leitung des Amts für Katastrophenschutz ins Leben gerufen.
„Die gute und intensive Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure in der psychosozialen Notfallversorgung, unter anderem der Notfallseelsorge, mit den Hilfsorganisationen und dem Landkreis hat eine Weiterentwicklung ermöglicht. Unser gemeinsames Ziel, für Menschen in Notsituationen unterstützend und begleitend da zu sein, wird durch die Gründung der AG Psychosoziale Notfallversorgung im Landkreis Esslingen gestärkt und vorangetrieben,“ sagt Dekan Paul Magino, katholisches Dekanat Esslingen-Nürtingen als Vertreter der Kirchen.
„Die PSNV-Arbeit bildet eine wichtige Säule im komplexen Hilfeleistungssystem. Durch die Etablierung der kreisweiten Arbeitsgemeinschaft wird es uns möglich sein diesen wichtigen Dienst am Menschen flächendeckend und bestmöglich anzubieten. Für das Deutsche Rote Kreuz im Landkreis Esslingen ist es selbstverständlich, dass wir in dieser Arbeitsgemeinschaft unsere jahrzehntelange Erfahrung aus dem Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung einbringen und gemeinsam mit den an-deren Akteuren die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft sowie den Dienst am Menschen unterstützen werden,“ sagt Dennis Sättele, Kreisbereitschaftsleiter des DRK Kreis-verbandes Esslingen.
Seit Anfang dieses Jahres laufen Vorbereitung zur Gründung einer Arbeitsgemein-schaft Psychosoziale Notfallversorgung im Landkreis Esslingen (AG-PSNV). Die Arbeitsgemeinschaft soll alle Akteure und Organisationen im Bereich der Psychosozia-len Notfallversorgung im Landkreis Esslingen verbinden und die Arbeit unter einem Dach zusammenführen und koordinieren. Die AG PSNV soll dabei der Etablierung und Erhaltung von gemeinsamen Standards sowie der Weiterentwicklung der PSNV im Landkreis Esslingen dienen.
Eine Arbeitsgruppe hat in den vergangenen Monaten eine Kooperationsvereinbarung für die Arbeitsgemeinschaft entworfen. In dieser Vereinbarung werden der Leitsatz sowie das Ziel der AG PSNV, die Mitgliedschaft, die Zusammensetzung und Aufga-ben der Organe, die Koordinierende Stelle, die Standards und die Finanzierung der AG PSNV beschrieben. In der Arbeitsgemeinschaft wird zukünftig in ständige und in beratende Mitgliedorganisationen unterschieden. Die beratenden Mitgliedsorganisati-onen haben die Kooperationsvereinbarung bereits im Vorfeld der heutigen Unter-schriften der ständigen Mitgliedsorganisationen unterschrieben.
Im Ausschuss für Technik und Umwelt wurde im Oktober dieses Jahres der Be-schluss gefasst, eine hauptamtliche Personalstelle mit einem Arbeitsumfang von 50 Prozent für die Koordinierung und Weiterentwicklung der Psychosozialen Notfallversorgung im Landkreis Esslingen für die Dauer von fünf Jahren mit zu finanzieren. Die Kosten dafür werden von der Diözese Rottenburg-Stuttgart, der Evangelischen Lan-deskirche Württemberg sowie dem Landkreis Esslingen getragen. Die hauptamtliche Arbeitskraft soll künftig unter anderem das Ehrenamt entlasten, die Arbeit der AG PSNV unterstützen, die PSNV in verschiedenen Bereichen weiterentwickeln, als Bin-deglied zwischen allen Beteiligten fungieren, die Aus- und Fortbildung mitorganisie-ren und zudem Anlaufstelle für die Gewinnung neuer Mitarbeitender sein.