Impfstützpunkt in Nürtingen schließt – die Impfkampagne im Kreis endet

Der Impfbus in Nürtingen
Impfmarathon "Wir impfen THE LÄND"
Impfstützpunkt des Landkreises in Nürtingen

Mitte Januar 2021 war nach einem langen Pandemie-Jahr 2020 mit den ersten Impfungen ein Hoffnungsschimmer auf ein Ende der Sars-CoV-2-Pandemie in greifbare Nähe gerückt. Auch im Landkreis Esslingen war alles für die ersehnte Impfkampagne vorbereitet: auf der Landesmesse und in der Esslinger Zeppelinstraße standen zwei Kreisimpfzentren bereit, die im Auftrag des Landkreises von den Maltesern in Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen betrieben wurden. Allein: Zunächst fehlte es am Impfstoff, war es für die Bevölkerung nur schwer möglich, an Impftermine zu kommen. Mit der Zeit lief das System rund, wurden die vorhandenen Impfstoffe routiniert und sicher verabreicht. Mit Mobilen Impfteams (MIT) wurden zudem auch diejenigen erreicht, die nicht in die Impfzentren kommen konnten – geimpft wurde durch die MITs etwa in Alten- und Pflegeheimen sowie in Einrichtungen für Menschen mit Handicaps. Ende September wurden die Kreisimpfzentren dann geschlossen – nach mehr als 200 000 durchgeführten Impfungen.

Allein: Die angestrebte möglichst breite Immunität in der Bevölkerung war nur durch die Impfzentren nicht zu schaffen. „Wir haben bemerkt, dass wir mit den zentralen Impfangeboten nicht alle Menschen erreicht haben“, erklärt Marc Lippe, Bezirksgeschäftsführer bei den Maltesern. Deshalb wurden neue Ideen gesammelt und in die Tat umgesetzt: Etwa ein Impfbus, der vom 27. Juli 2021 an über ein Jahr lang die Gemeinden im Landkreis Esslingen anfuhr und so Impfungen unkompliziert und direkt vor Ort möglich machte. Als dann allerdings die nächste Corona-Welle die Nachfrage nach Impfungen drastisch steigerte, kam der Impfbus Mitte Oktober letzten Jahres an seine Grenzen. Täglich kamen bis zu 500 Impfwillige, es bildeten sich lange Schlangen. Mehr als 300 Impfungen waren im Impfbus zunächst aber kaum zu schaffen. Die Malteser reagierten schnell, bereits Ende Oktober wurde der Impfbus mit einem dritten Arzt verstärkt. In Nürtingen und Esslingen wurden zudem Impfstützpunkte eingerichtet, in denen Interessierte auch ohne Voranmeldung zu geregelten Öffnungszeiten geimpft werden konnten. Ab November wurde in den Impfstützpunkten zeitweise an sieben Tagen in der Woche geimpft.

In Bezugnahme auf einen Landesslogan organisierten die Malteser zudem im Dezember und zum Jahreswechsel auf der Landesmesse zwei große Impfmarathons unter dem Motto „Wir impfen the Länd“. Im Drive-In-Verfahren konnten Impfwillige die Messehallen anfahren und sich durch die Autoscheibe impfen lassen. Zahlreiche Ehrenamtliche aus den Gliederungen der Malteser, der Freiwilligen Feuerwehren und der übrigen Hilfsorganisationen waren sprichwörtlich rund um die Uhr im Einsatz – ein Aufwand, der sich gelohnt hat: Bei Livemusik und einem großen Medieninteresse wurden bei den beiden mehrtägigen Aktionen rund 21 000 Corona-Impfungen durchgeführt. „Wir haben durch die Impfungen viele Menschen vor einem schweren Verlauf einer Corona-Infektion geschützt. Das war alle Mühen wert“, bilanziert Marc Lippe zufrieden. Erst kürzlich wurden einige Helfer, die sich bei den Impfaktionen und generell im Kampf gegen die Corona-Pandemie durch ihr großes Engagement ausgezeichnet hatten, mit der Corona-Medaille des Malteserordens geehrt.

Mit der Schließung des Impfstützpunktes in Nürtingen endet nun die Impfkampagne für die Malteser. Nachdem zeitweise auch Apotheken und Tierärzte gefragt waren, sollen nun die Hausärzte die Impfungen im Rahmen der alltäglichen Regelversorgung sicherstellen. „Wir sind froh, unseren Beitrag zu einer erfolgreichen Impfkampagne geleistet zu haben“, sagt Malteser-Bezirksgeschäftsführer Lippe. Die enge Verzahnung der Malteser im Haupt- und Ehrenamt habe sich dabei einmal mehr bewährt. Auch Landrat Heinz Eininger zeigt sich zum Abschluss der Impfkampagne zufrieden: „Der Malteser Hilfsdienst war uns zur Bewältigung der Corona-Pandemie eine große Stütze, insbesondere in der Einrichtung und Aufrechterhaltung unserer Impfzentren. Dafür danke ich den Maltesern sehr herzlich. Bis zuletzt konnten wir mit dem Impfbus der Malteser ein sehr niederschwelliges Impfangebot im Landkreis aufrechterhalten. Mit dem Übergang des Impfangebots in die Regelversorgung der Ärzteschaft tragen wir nun der Nachfrage der Einwohner nach Coronaschutzimpfungen sowie dem Verlauf der Pandemie Rechnung.“


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