Malteserorden ehrt verdiente Helfer im Corona-Einsatz

Thaddäus Kunzmann, Kreisbeauftragter der Malteser im Landkreis Esslingen, freute sich über die Gelegenheit, verdiente Helfer mit der Corona-Medaille auszuzeichnen. „Die letzten zweieinhalb Jahre waren eine besondere Belastung für alle Beteiligten“, blickte Kunzmann zurück. Mit den zahlreichen Testaktionen, etwa auch an Weihnachten „bei bitterer Kälte“, und den zahlreichen Impfangeboten hätten die Malteser dazu beigetragen, die Corona-Pandemie weitestgehend einzugrenzen. „Wir konnten uns als Malteser bewähren. Jetzt ist es an der Zeit, diejenigen für ihr außergewöhnliches Engagement zu ehren, die hier ausgezeichnete Arbeit geleistet haben – im Haupt- und Ehrenamt.“ Allein die Corona-Abstichzentren seien ein „Riesenerfolg“ gewesen, was den Maltesern in Nürtingen „weltweite Schlagzeilen“ eingebracht hatte, so Kunzmann weiter. 

Auch Michael Medla, der Nürtinger Stadtbeauftragte der Malteser, attestierte den Einsatzkräften ein „atemberaubendes Engagement“, welches ihn auch in seiner Funktion als Kommunalpolitiker beeindruckt hätte: „Wir haben immer wahrgenommen, da ist eine Truppe, die Probleme anpackt und Lösungen entwickelt. Das fand ich beeindruckend. Sie haben großes für die Gesellschaft und die Malteser geleistet.“ 

Allerdings: Die Anzahl der zu verleihenden Corona-Medaillen war begrenzt, wie Marc Lippe, Bezirksgeschäftsfüher der Malteser Neckar-Alb, bedauernd feststellte. „Wir hatten die schwierige Aufgabe, einzelne Helfer auszuwählen, obwohl wir weit mehr unserer Helfer hätten ehren wollen“, erklärte Lippe. Im Frühjahr 2020 sei dies alles noch nicht absehbar gewesen. „Als in den Medien aus China berichtet wurde, hätte kein Mensch gedacht, dass uns das betreffen würde. Zwei Wochen später waren wir im Krisenmodus, bis hin zum Lockdown“, blickte der Bezirksgeschäftsführer zurück. Und das mit Stolz: „Bevor wir die Corona-Abstrichzentren starten konnten, haben wir 48 Stunden durchgearbeitet. Und waren am Ende die Blaupause für ganz Deutschland.“ Es habe Telefonkonferenzen mit dem damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn und dem Robert-Koch-Institut gegeben, erinnerte Lippe: „Alle wollten unsere Daten haben.“ Dabei stellten die Nürtinger Malteser unter anderem fest, dass es bei Covid-Erkrankten nach zehn Tagen eine kritische Schwelle gab, bei der eine Sauerstoffgabe enorm viel bewirken konnte. „Wir haben ein System entwickelt, um alle Corona-Positiven nach dieser Zeit abzufragen. Damit haben wir viele Leben gerettet“, bilanzierte Lippe, der aber auch bedauernd feststellte: „Leider ist uns das in vielen Fällen auch nicht gelungen.“ Corona sei eine gefährliche Krankheit, weshalb es umso wichtiger sei, diejenigen zu ehren, die ihre eigene Gesundheit riskierten, um die Pandemie zu bekämpfen. 

Für ihr großes Engagement im Einsatz gegen die Corona-Pandemie geehrt wurden Helfer, die sich unermüdlich und oftmals auch in verantwortlicher Position eingesetzt hatten. Die Covid-19-Einsatzmedaille wurde an Stephan Benz, Markus Müller, Stefan Lob, Dr. Florian Bopp, Dr. Jochen Herkommer, Susanne Lippe, Michael Schlecht, Tanja Bühler, Angelique Migule und Arthur Schuppert verliehen. Zwei Ehrungen standen dann noch aus. Zunächst ergriff Thaddäus Kunzmann nochmals das Wort und lobte Marc Lippe für sein Engagement in der Corona-Pandemie. Dieser habe sich in der Krise „selbst neu erfunden“ und „sich nie entmutigen lassen“. Daher wurde auch dem Bezirksgeschäftsführer die Ehrung mit der Corona-Einsatzmedaille zu teil. Gleiches galt kurz darauf auch für Kunzmann selbst. „Thaddäus Kunzmann ist seit eh und je unser wichtigster Berater und Strippenzieher mit wichtigen Kontakten zu den politischen Entscheidungsträgern“, attestierte Lippe. „Ohne diesen Background hätten wir es vorne auch nicht geschafft.“ 

Bei allen Beteiligten mischte sich in die Freude über die Ehrung auch die Sorge um die kommende Corona-Welle, die bereits zahlreiche Infektionsfälle nach sich gezogen hat. „Das Thema ist leider noch nicht zu Ende. Es wird sich rausstellen, ob es klug war, alles so stark zu öffnen“, mahnte Kunzmann zur Vorsicht und forderte die Malteser zugleich auf, das Engagement hochzuhalten: „Jetzt kommen die Auffrischungsimpfungen und auch das Testen wird nochmals wichtiger werden. Es gibt noch viel zu tun.“ 


Für weitere Informationen steht Ihnen unsere Pressestelle zur Verfügung.